Bergwerkswald
Bereits 1955 wurde der Bergwerkswald aufgrund seines geologischen Aufbaus und der botanischen Vielfalt als schützenswert ausgewiesen.
Der Untergrund des Bergwerkwaldes besteht vorwiegend aus Massenkalk-Gestein, der im Erdzeitalter Mitteldevon (vor ca. 370 Mio. Jahren) abgelagert wurde. Im Laufe der Entwicklungsgeschichte bildete sich in Mulden und Taschen der verkarsteten Kalkoberflächen Eisen- und Manganerzlager. Ebenso wurden Tone eingeschwemmt (Alttertiär, vor ca. 65 Mio. Jahren).
In der Zeit zwischen 1843 und 1952 wurde im Bergwerkswald Eisen-Mangan-Erz und Mananton für die einheimische Industrie abgebaut. Die Bergbau-Stollen sind inzwischen eingefallen, die Tagebaufläche mit Regenwasser angefüllt. Auch die im Zweiten Weltkrieg hinzugekommenen Bombenkrater sind dank des tonhaltigen Untergrundes mit Wasser vollgelaufen und nicht mehr von den Seen zu unterscheiden, die als Folge des Rohstoffabbaus entstanden sind.
Das Land Hessen und die Stadt Linden verzichten als Eigentümer größtenteils auf eine forstliche Nutzung und ermöglichen so eine ungestörte Entwicklung der Pflanze. und Tierwelt. Inzwischen ist der Bergwerkswald zu einem wertvollen Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere geworden. Viele davon werden unter den besonders geschützten Arten auf der "Roten Liste Hessens" als gefährdet aufgeführt.
An den Seen im Bergwerkswald haben sich Kammmolch, Gradfrosch, Wasserfrosch und Erdkröten sowie die Wasserpflanzen Teichlinsen, Wasserlinsen und Südlicher Wasserschlauch angesiedelt.
Zwei schöne Rundwanderwege führen vom Startpunkt in der Straße "Am Bergwerkswald" in Gießen aus durch den Bergwerkswald.
Lage: zwischen Linden und dem südlichen Stadtrand von Gießen
Info: Untere Naturschutzbehörde Landkreis Gießen, www.naturschutz.lkgi.de, Liegenschaftsamt der Stadt Gießen, Tel: (0641) 306-1194, Hessen-Forst Forstamt Wettenberg, Tel: (0641) 986120, www.rp-giessen.de
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